Hirschberger Tal - Wie gelangt man am besten hin ?

 Aus der „sächsischen“ Oberlausitz  gelangt man ziemlich schnell in das Hirschberger Tal. Allerdings gibt es verschiedene Möglichkeiten, die man wählen kann. Hat man viel Zeit ist es am besten, eine landschaftlich wunderbare Route am Fuße des  Isergebiges zu wählen. Das empfiehlt sich auch bei hohem Verkehrsaufkommen auf der Autobahn A4. Eigentlich ist die Autobahn die einfachste und schnellste Verbindung wenn man in Bautzen startet. Aber vor Feiertagen, insbesondere an den letzten Werktagen vor hohen Feiertagen empfiehlt es sich eine andere Route zu wählen. Da viele Polen im Westen der Republik arbeiten und leben ist die Staugefahr besonders vor Feiertagen wie Ostern oder Allerheiligen sehr groß. Zusätzlich zu dem ohnehin äußerst starken Lkw-Verkehr und den vielen Pendlern  fahren zu diesem Zeitpunkt viele Polen in ihre Heimat zu Besuch.

Man kann dem Verkehrschaos entgehen, indem man bis nach Görlitz die B6 als Ausweichroute nutzt. In Görlitz fährt man über den Grenzübergang in der Stadt und dann stadtauswärts  in Richtung Bogatynia. Kurz hinter der Stadtgrenze biegt man nach links ab und fährt auf der 355 in Richtung Grenze tschechische Republik. Nach dem Grenzübergang  folgt man der Straße nach Friedland. Am Ortseingang Friedland geht es links in Richtung Neustadt an der Tafelfichte (Nove Mesto pod Smrkem).

Man quert auf dieser Route den sogenannten Friedländer Zipfel. Hier ragt die Tschechische Republik weit nach Polen hinein. Hat man viel Zeit, dann kann man das sehenswerte Friedländer Schloss besichtigen. 

Schon von weitem ist die Tafelfichte als zweithöchster Berg des Isergebirges zu sehen. In Neustadt kommt man am Ortseingang an den Ruinen ehemaliger Textilbetriebe vorbei. Diese zeugen davon, dass auch die schlesische Oberlausitz ein Zentrum der Textilindustrie war. In wenigen Minuten hat man den kleinen, historischen Marktplatz erreicht dessen Gebäudeensemble noch völlig erhalten ist. Man biegt am Markt nach links ab und fährt weiter wieder in Richtung polnische Grenze, die man kurze Zeit später passiert. Immer am Fuße der Tafelfichte entlang kommt man an einigen teils neu errichteten Hotels vorbei, die vom boomenden Tourismus im Isergebirge zeugen.

Kurze Zeit später erreicht man die Hauptstraße 358, der mal nach links in Richtung Bad Flinsberg (Swieradow Zdroj) folgt. Am Ortseingang folgt man der 358 nach links in Richtung Oberschreiberhau (Szklarska Poreba). Nun befindet man sich auf einem Teilstück der so genannten Sudetenstraße. 

Die Sudetenstraße wurde in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts als Infrastrukturmaßnahme gebaut. Geplant war, alle Kurorte und Gemeinden in den Sudeten zu erschließen. Die Straße sollte von Zittau aus über Bad Flinsberg und Krummhübel bis zu den Kurorten im Glatzer Becken geführt werden. Diese durchgehende Verbindung ist nie fertig gestellt worden. Lediglich Teilstücke wurden in Betrieb genommen. Unter anderem auch das Stück von Swieradow Zdroj (Bad Flinsberg) bis nach Szklarska Poreba (Oberschreiberhau). Auf diesem Teilstück fahren wir nun durch dichten Wald kilometerlang am Fuße des Isergebirges lang. Kurz vor Szklarska Poreba kommen wir zur so genannten Todeskurve. Eine Haarnadelkurve die an ihrer Kehre einen wunderschönen Blick auf das gesamte Riesengebirgsmassiv bietet. Kurz nach dieser Kurve kann man rechts an der Straße parken und die wenigen Meter zurückgehen. Das Panorama ist bei schönem Wetter außergewöhnlich .  Man überblickt das gesamte Gebirge vom Reifträger bis zur Schneekoppe. Hat man Szklarska Poreba  erreicht, hält man sich Richtung Jelena Góra (Hirschberg) und erreicht so das Hirschberger Tal. Unser Ziel ist fast immer das Schloss Wernersdorf (Pakoszow). 

Hat man wenig Zeit und der Verkehrsfluss auf der A4 erlaubt es, nutzt man die Autobahn bis zur Abfahrt Godzieszow. Das ist nach der Abfahrt Zgorzelec in Polen  die nächste Möglichkeit die Autobahn zu verlassen. Die Verbindungstraße 296 zur Nationalstraße 30 bis zum Ortseingang Lauban (Luban) ist in den letzten Jahren wunderbar ausgebaut worden. Aus der holprigen Buckelpiste wurde eine wunderbare, neue Straße, die natürlich von manchen Einheimischen als Rennstrecke benutzt wird. Lauban gehört zur schlesischen Oberlausitz und war Mitglied im historischen Oberlausitzer Sechsstädtebund. Deshalb unterhält die Sparkasse Oberlausitz- Niederschlesien hier eine Niederlassung. Ein schönes Zeichen deutsch-polnischer Normalität. Ab Lauban führt die , teilweise gut ausgebaute, Nationalstraße Nummer 30 bis nach Jelena Góra (Hirschberg). Am Kreisverkehr am Ortseingang fährt man nach rechts in Richtung Szklarska Poreba . So erreicht man das Hirschberger Tal beziehungsweise das Hotel Schloss Wernersdorf in weniger als 2 Stunden von Bautzen aus.

Am 28.12. werden  wir dieses Jahr noch einmal das Schloss besuchen. Den Jahreswechsel wollen wir ruhig und besinnlich im Hotel verbringen. Ich bin gespannt, wann wir starten können und welche Route wir dann wählen.


Blick vom Hotel auf den Kynast (Chojnik).




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